Der Erste macht das Licht an — Wie Skapetze Lichtmacher zum Shopware 6 Pionier wurde
Eine Projektstory von Tim Keller |
4. Oktober 2022 | 6 Minuten Lesezeit
In den mittlerweile über 40 Jahren seines Bestehens hat sich das Unternehmen Skapetze vom stationären süddeutschen Lichtexperten über den digitalen Portal- und Marktplatz-Händler hin zum großen, unabhängigen Shop inklusive starker Eigenmarke entwickelt. Mit dem richtigen Mix aus kompetenter Beratung sowie hervorragender Auswahl und Qualität sind die Lichtmacher aus dem bayerischen Simbach am Inn heute digital und offline so stark aufgestellt wie nie. Während die Zusammenarbeit im E-Commerce mit ONEDOT bereits im Jahr 2016 gestartet hatte, kam mit der Abschaltung der damaligen Plenty-CMS-Software für skapetze.com die wichtige Entscheidung, mit welchem System die Reise weitergeht.
Der Überflieger als Testpilot
Bereit für die Herausforderung entschied sich Skapetze 2020 dazu, Neuland zu betreten und mit unserer Hilfe als einer der ersten großen Onlineshops auf der damals brandneuen Shopware 6 Plattform zu relaunchen. Der Blick war dabei klar auf die Chancen des neuen Systems gerichtet: Als eines der wichtigsten Entscheidungskriterien zählten die Performance und Zukunftstauglichkeit des neuen Systems, gepaart mit maximalen Möglichkeiten auch zur eigenen Anpassung und Pflege. “Grundsätzlich war unser Ziel mit Shopware 6, besser in Sachen Sichtbarkeit und auch Schnelligkeit zu werden.”, erinnert sich Guido Huber, Geschäftsleiter bei Skapetze Lichtmacher.
Für den neuen Shop sollte Shopware 6 als Frontend mit der gewohnten Plentymarkets-Warenwirtschaft verknüpft werden, was über einen sogenannten Connector realisiert wurde, der an die Schnittstellen beider Systeme andockt und für den Datenaustausch sorgt. Während dieser Plan zum großen Teil aufging, taten sich bei der Anbindung jedoch einige Störungen und Probleme auf, die immer wieder neue Entwicklungsarbeit verursachten. Die enormen Datenmengen des Shops mit über 40.000 Artikeln stellten sowohl für das gerade auf dem Markt erschienene Shopware 6 als auch den auf die Software maßgeschneiderten Connector eine große Herausforderung dar.
Wir waren einer der allerersten Shopware 6 Shops und sind vielleicht nicht unbedingt ganz gut damit gefahren. Als Vorreiter mussten relativ viele Erfahrungswerte gesammelt werden. Händler, die jetzt mit dem System live gehen wollen, haben es besser, jetzt, wo diverse Updates verfügbar und einige Kinderkrankheiten behoben sind.
Guido Huber, Geschäftsleitung Skapetze Lichtmacher
Der Startschwierigkeiten zum Trotz kam es dann im Januar 2021 zum erfolgreichen Go-Live mit Shopware 6.
Highlight der frühen Phase für Shopware 6
Von Responsive-Erlebnis über Cross-Selling bis zu Content und Videos – da haben wir einfach viel reingepowert und im Gesamtbild sieht man das am besten.
David Lange, Head of E-Commerce bei ONEDOT
In seiner Größenordnung war der Skapetze-Relaunch ohne Zweifel eines der bemerkenswertesten Shopware-6-Projekte der frühen Phase. Eine riesige Datenmenge musste dynamisch, performant und anpassbar ins neue Grundgerüst übertragen werden – was gewisse Hürden mit sich brachte. Einen Einblick, was den Shop besonders macht, liefert David Lange, der beim Relaunch die technische Projektleitung übernahm:
Die Seite deckt den Leistungsumfang des Kunden großflächig ab, was sie sehr umfangreich macht. Die Option, vieles anpassen zu können und in der Darstellung viele Möglichkeiten zu haben, das war dem Kunden wichtig und hier haben wir Entwicklungsaufwand investiert. Blogfunktion, B2B-Kundenkonten, Marken- und Contentseiten mit einer großen Modulauswahl für Drag & Drop in den Erlebniswelten, das sind nur ein paar Beispiele.
Die Produktseite ist ebenfalls außergewöhnlich: Hier kann man sehen, wie wir uns vom Standard-Shopware-Template entfernt und vieles selbst entwickelt haben. Die Basis dafür lieferten UI- und UX-Konzepte, die vorher im Workshop gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet und im Anschluss entsprechend realisiert wurden.
Es steckt generell reichlich Planungsarbeit hinter dem Relaunch, weil viele Inhalte zusammengeführt und auch optisch aufeinander abgestimmt werden mussten. Von Responsive-Erlebnis über Cross-Selling bis zu Content und Videos – da haben wir einfach viel reingepowert und im Gesamtbild sieht man das am besten.
Im April 2021 gewann skapetze.com das Community-Voting zum Shopware Shop des Monats auf der Plattform UXme (heute K5).
Der Schlüssel zur besseren Zusammenarbeit
Ein Ergebnis, das begeistert, darauf kommt es letztendlich an. Doch den Weg dorthin kann man nicht alleine gehen. Ein Aspekt, der sich vor allem in kritischen Phasen der Entwicklung und auch bei der Lösungsfindung als überlebenswichtig offenbart hat, ist die Kommunikation zwischen Kunde und Agentur. Luca Iezzi, einer der beiden Geschäftsführer von ONEDOT, erklärte das Thema deshalb im laufenden Prozess kurzerhand zur Chefsache.
Kommunikation ist alles. Zum Projekt und zum Kunden stehen, auch wenn es schwierig wird. Gerade bei einem so großen Umstieg wie den auf Shopware 6, wo es natürlich noch viele Baustellen gab, war der enge Austausch mit dem Kunden wichtig.
Luca Iezzi, Geschäftsführer ONEDOT
Gerade an Stellen, wo Händler und Agentur unterschiedliche Prioritäten verfolgen, ist neben klarer Kommunikation auch mal Kompromissbereitschaft gefragt, erinnert sich Luca:
Unsere Herausforderung ist der Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Der Kunde setzt seinen Fokus anders als wir und kann vor allem technisch nicht immer alle unsere Schritte hundertprozentig nachvollziehen. Das ist logisch und hier muss man die eigenen Pläne und deren Sinnhaftigkeit gut argumentieren oder eben notfalls auch mal hinterfragen. Wir treffen alle Entscheidungen im Sinne des Kunden und konzentrieren unseren Aufwand auf das Erreichen seiner Ziele, während aber auf der anderen Seite jeder Schritt durchdacht und getestet werden muss – das ist der Kasus Knaxus. Andererseits sind wir an der Zusammenarbeit mit Skapetze definitiv gewachsen und konnten unsere Prozesse schärfen. Das ist der positive Nebeneffekt, wenn man immer wieder herausgefordert wird.
Um diese Herausforderungen zu meistern, gab es im Projekt eine Neuaufstellung der Rahmenbedingungen und Kommunikationskanäle, um für eine bessere Zusammenarbeit die Weichen zu stellen: Neben dem Account Manager, der mit dem Kunden in regem Austausch ist, wurde ein dedizierter Projektmanager zugewiesen, der die Umsetzung auf technischer Ebene im Blick behält. Luca übernahm übergeordnet die Rolle des Product Owners und steht dem Team seitdem mit Rat und Tat zur Seite. Durch ein Service-Level-Agreement kann der komplette Workflow außerdem insgesamt transparenter gestaltet und Tickets klarer priorisiert werden, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
Neben dem gemeinsamen Workshop zur Ausarbeitung von UI und UX des Shops fanden zusätzlich mehrtägige Vor-Ort-Sprints statt, während denen die Teams von Skapetze und ONEDOT zusammen am Shop arbeiten und sich auf direktem Wege abstimmen konnten.
Obwohl ich vorher der Meinung gewesen war, digital zusammenarbeiten reicht vollkommen aus, war es sehr hilfreich, den Kunden face-to-face kennenzulernen und ein paar Tage lang Dinge am selben Bildschirm klären zu können. Da haben wir viele Themen abgearbeitet und den Projektfortschritt gut vorangetrieben. Wir bleiben weiter dran und machen uns gemeinsam Gedanken, wie wir den Shop weiterentwickeln können, damit der Kunde seine Ziele erreichen kann.
David Lange, Head of E-Commerce bei ONEDOT