You had me at „Hello!“
Zielgruppenansprache in einer vielfältigen Welt
„Wie man das Publikum rechtens adressieret, ist ein kundiges Geheimnis des Verkauf“ – sagt seit 1767 niemand mehr. Denn Sprache wandelt sich unentwegt, und wer Texte für die Markenkommunikation verfasst, steht vor der gewichtigen Frage: Wie bewerkstellige ich es trefflich? Okay okay, genug der sprachlichen Zeitreise, ihr versteht unser Anliegen. Wir widmen uns viel eher der Frage, wie Texte im Bereich Branding die Herzen der Kund:innen erobern, sie berühren und die Bindung stärken.
Dabei muss es nicht immer darum gehen, einen Lacher zu provozieren. Worte können ein schlummerndes Bedürfnis wecken, Identifikation stiften, zum Umdenken anregen. Schaut man allerdings in die Kommentarspalten diverser Social-Media-Kanäle (looking at you Facebook), gewinnt man den Eindruck, dass unsere Sprache dem Untergang geweiht ist. Denn bei Themen wie Gendern oder Anglizismen hört für viele der Sprachspaß auf. Daher fragen sich Texter:innen häufig, wie sie es denn nun richtig machen, ohne im schlimmsten Fall einen Shitstorm zu provozieren. Unsere klare Antwort: Kommt drauf an!
Schlüsselfaktoren einer gelungenen Ansprache
Du kannst nicht nicht kommunizieren – das hat uns schon Paul Watzlawik gelehrt. Deine Zielgruppenansprache sollte deshalb das Ergebnis einer eingehenden Analyse deiner Wunschkund:innen, ihrer Bedürfnisse und Präferenzen sein. Denn wenn du eine Botschaft in die Welt sendest, dann doch bitte eine, die auf deine Zielgruppe angepasst ist! Wenn du es schaffst, dein Publikum durch gezielte Kommunikation emotional abzuholen und als Teil deiner Community willkommen zu heißen, hast du bereits einen Fuß in der Tür, um sie für eine Zusammenarbeit oder einen Kauf zu gewinnen. Dabei gibt es vielfältige Faktoren, die in deine Überlegungen einfließen sollten:
Duzen oder siezen – welche Form ist für deine Zielgruppe die richtige?
Locker und ungezwungen oder hochprofessionell und rational – der Ton macht die Musik.
Welche Emotionen willst du wecken, um dein Produkt als Helden zu positionieren?
Welches Lebensgefühl soll vermittelt werden?
In welchen Kontext willst du dein Produkt stellen, um dein Kundenversprechen zu verdeutlichen?
Brauchst du Fachbegriffe oder Fremdsprachen, um deine Botschaft auf den Punkt zu bringen? Und wie viel ist zu viel?
Welche Haltung willst du als Unternehmen vermitteln? Und welche sprachlichen Mittel tragen dazu bei?
Nicht ins Blaue schreiben, sondern direkt ins Schwarze treffen
Dir fehlen die Worte? Unser Leitfaden kann dir dabei helfen, wichtige Erkenntnisse zu sammeln und diese in ansprechende Kommunikation zu übersetzen. Mit den nachfolgenden acht Schritten kannst du Kommunikationsziele, Botschaften und Tonalität festlegen und dich in die Herzen deiner Wunschkund:innen schreiben.
1. Zielgruppenanalyse:
Beginne mit einer gründlichen Zielgruppenforschung, um deine potenziellen Kunde:innen besser zu verstehen. Sammle demografische Daten wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand und Wohnort. Nutze Umfragen, Marktforschung, Kundenfeedback und soziale Medien, um Informationen über ihre Bedürfnisse, Interessen, Wünsche und Herausforderungen zu erhalten.
2. Buyer Personas erstellen:
Erstelle aus den gesammelten Informationen detaillierte Buyer Personas, die als Sprachrohr für die Erkenntnisse aus deiner Zielgruppenanalyse dienen. Gib ihnen Namen, Berufe, Hobbys und persönliche Eigenschaften. Das hilft, sich besser in ihre Lage zu versetzen und ihre Bedürfnisse und Vorlieben zu verstehen. Hier erfährst du mehr über Personas.
3. Kommunikationskanäle analysieren:
Finde heraus, welche Kommunikationskanäle deine Zielgruppe bevorzugt. Sind sie in sozialen Netzwerken aktiv, lesen sie Blogs, sehen sie sich Videos an oder bevorzugen sie traditionelle Werbemethoden? Wenn du weißt, wo sie sich aufhalten, kannst du deine Botschaft gezielt formulieren und platzieren.
4. Wettbewerbsanalyse:
Analysiere auch deinen Wettbewerb und wie sie ihre Zielgruppen ansprechen. Identifiziere die Stärken und Schwächen ihrer Ansätze und suche nach Möglichkeiten, dich von ihnen abzuheben.
5. A/B-Tests durchführen:
Führe A/B-Tests durch, um verschiedene Ansätze der Zielgruppenansprache zu vergleichen. Teste unterschiedliche Formulierungen, Bilder, Tonalitäten oder Angebote, um herauszufinden, was am besten funktioniert.
6. Kundendaten und Analysen nutzen:
Nutze Kundendaten und Analysen vergangener Marketingkampagnen, um herauszufinden, welche Ansätze zu den besten Ergebnissen geführt haben. Identifiziere erfolgreiche Muster und Strategien, die übernommen werden können.
7. Feedback einholen:
Höre auf das Feedback deiner Kund:innen. Biete Möglichkeiten, Meinungen, Bewertungen und Kommentare zu sammeln. Kundenfeedback ist sehr wertvoll, um deine Ansprache fortwährend zu verbessern.
8. Kontinuierliche Anpassung:
Die Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppen ändern sich im Laufe der Zeit. Halte dich über aktuelle Trends und Entwicklungen auf dem Laufenden und passe deine Marketingkommunikation entsprechend an.
Messerscharf analysiert, mit dem Herzen geschrieben
Auch wenn die Entwicklung einer adäquaten Zielgruppenansprache einigen rationalen Regeln und Prozessen folgt, braucht sie vor allem eines: Gefühl. Denn Worte sind mehr als nur eine Ansammlung von Buchstaben. Sie sind emotional aufgeladen und können bestimmte Gefühle auslösen. Deshalb ist das Thema Zielgruppenansprache oft eine Gratwanderung, die Achtsamkeit erfordert.
Themen wie gendersensible Kommunikation oder die Verwendung von Anglizismen beherrschen derzeit die Medien und erhitzen die Gemüter. Dabei ist unsere Gesellschaft zunehmend sensibilisiert für die Art und Weise, wie Unternehmen und Marken kommunizieren. Ein respektvoller Umgang mit sprachlichen Nuancen und die Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse und Identitäten sind entscheidend, um eine breitere Akzeptanz und Unterstützung bei bestimmten Zielgruppen zu erreichen.
Es ist außerdem wichtig, kulturelle Aspekte zu berücksichtigen, insbesondere in einem globalen Kontext. Verschiedene Zielgruppen können unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Sprachpräferenzen haben. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Kommunikation entsprechend anzupassen, ohne dass die Kernbotschaft und die Werte der Marke verloren gehen.
Denn Markenbotschaften und Zielgruppenansprache sind wesentliche Komponenten der Marketing- und Kommunikationsstrategie eines Unternehmens und deswegen auch immer eng mit den eigenen Unternehmenswerten und der Brand Identity verknüpft. Stimmt die Zielgruppenansprache nicht mit der Markenidentität überein, kann dies zu Verwirrung und Glaubwürdigkeitsverlust führen.
In einer vielfältigen Welt ist die Kunst der Zielgruppenansprache also eine facettenreiche Herausforderung, die es mit Feingefühl zu meistern gilt. Die richtigen Worte können Herzen erobern und Verbindungen schaffen. Durch eine kluge Analyse, eine Prise Kreativität und das Feingefühl für die Bedürfnisse und Identitäten deiner Zielgruppen schaffst du Emotionen, die überzeugen. Möge Fortuna dir hold sein!
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